Kenia 2013

Eine Chance für junge Frauen: Bildungsangebot und Aidsprävention

»Josephine Bakhita Girls Secondary School« ist erst zwei Jahre alt. Die weiterführende Schule liegt in der Gemeinde Nyalienga bei Homa Bay im Westen Kenias. Derzeit bietet sie 200 Schülerinnen Platz; langfristig sollen hier 1.000 unterrichtet werden. Gegründet wurde die Boarding School 2011 von der katholische Diözese Homa Bay, um Mädchen und jungen Frauen eine Chance auf Bildung zu geben. Der Hintergrund: Im Westen Keniasfehlt vielen Familien das Geld für den Schulbesuch der Kinder. Vor allem Mädchen bleibt Bildung verwehrt. Nicht wenige gehen bereits in jungen Jahren Bindungen ein, werden selbst Mütter. Die Girls Secondary Schoolin Nyalienga bietet Mädchen Bildung – und ein Zuhause, denn die Hälfte der Schülerinnen, die die Schule momentan besuchen, wächst ohne Mutter und/oder Vater auf. HIV/Aids ist im Westen Kenias weit verbreitet, die Zahl der Aidswaisen hoch. Die Schule garantiert den Mädchen Schutz vor sexuellen Übergriffen und der Gefahr der Infektion.

Weil es in »Josephine Bakhita Girls Secondary School« noch an vielem fehlt, hat »Schule statt Straße« im August/September 2013 beim Bau eines Speisesaals für die Schülerinnen geholfen. 22 Studenten, je 10 aus Deutschland und Kenia, einer aus England und einer aus Portugal, errichteten unter Anleitung einheimischer Maurer und Zimmerleute ein 27 mal 12 Meter großes Gebäude. Für die freiwilligen Helfer, die den Flug nach Kenia selbst bezahlt haben, war der Aufenthalt in Nyalienga Sozialprojekt und internationaler Jugendtreff zugleich. Ganz unmittelbar lernten sie einen Teil des Landes sowie die Herzlichkeit und Gastfreundschaft der Kenianer kennen. Ansporn für alle war die Erkenntnis, dass Veränderungen tatsächlich möglich sind, wenn viele gemeinsam anpacken.

Dank 10.000 Euro an Spendengeldern aus Deutschland konntendie Studenten den Speisesaal für die Mädchenschule im Rohbau fertigstellen. Sobald das Gebäude komplettiert ist, müssen die Schülerinnen ihre Mahlzeiten nicht mehr im Freien einnehmen. Und dennoch bleibt noch viel zu tun: 2014 soll ein zweiter Schlafsaal gebaut werden, daden Mädchen für Wohnen und Schlafen gegenwärtig nur ein Gebäude zur Verfügung steht. Zudem wünschen sich die fußballbegeisterten Schülerinnen der »Josephine Bakhita Girls Secondary School« passable Sportanlagen; derzeit müssen sie sich mit einem felsigen, abschüssigen Acker zufrieden geben. Im kommenden Jahr ist deshalb auch der Bau eines Fußball- sowie eines Basketball- und Volleyballplatzes geplant. Die Vorbereitungen für 2014 haben bereits begonnen, erste Freiwillige haben sich schon gemeldet. Partner in Kenia sind dann wieder die Diözese Homa Bay sowie die Strathmore University in Nairobi. 1961 war sie als Strathmore College auf Initiative des heiligen Josefmaria, Gründer des Opus Dei, ins Leben gerufen worden war.

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